Sportlerportrait: Günter Straub
„Ganz so verbissen gehe ich nicht mehr an alle Wettkämpfe heran, ich laufe einfach so gut es geht und freu‘ mich, dass ich noch so aktiv sein kann“, sagte Günter Straub aus Niederlauer nach dem 5000 Meter-Lauf bei seinem Heimatverein TSV Münnerstadt. Der „Mann mit der Mütze“ ist allerorts bekannt, sämtliche Laufstrecken der Region kennt er aus eigener Erfahrung. Daneben zieren unzählige Medaillen und Pokale, sowie Urkunden von bayerischen, unterfränkische und Kreismeisterschaften die Wände und Schränke seines Hauses. Beim jüngsten 5000-Meter-Bahnlauf belegte er in 21:51 Minuten den zweiten Platz in der Altersklasse M 65 und führt weiter in der Gesamtwertung des Rhön-Grabfeld-Cups.
Dabei hat der Niederläurer vor circa 20 Jahren mit dem Laufen begonnen, die Fußballschuhe an den Nagel gehängt und gegen Joggingschuhe und Spikes getauscht. Grund war die beginnende Leichtathletik-Karriere von Tochter Silke, die ihrem Vater im wahrsten Sinn des Wortes „davonlief“. „Da musste ich immer mit dem Fahrrad nebenher fahren, das hat mich ganz schön gewurmt“, schmunzelt Straub noch heute. Diese Tatsache spornte ihn enorm an, er quälte sich über die ersten Kilometer, steigerte aber dann stetig Streckenlänge und Schnelligkeit. Sein Münnerstädter Freund und Läuferkollege Werner Dengler meldete ihn kurzerhand zum ersten Marathon an, den er in Arolsen mit einer Klassezeit von 3:26 Stunden beendete.
Überhaupt seien ihm die Marathons in Frankfurt und Regensburg zusammen mit seiner Frau Marlene und seinem „alten“ Bekannten Burkhard Volkheimer als schönste Lauferlebnisse in Erinnerung geblieben. „Ich hatte aber auch Glück, bin von schwereren Verletzungen verschont geblieben “, so der Ausdauersportler. Außer einer Achillessehnenreizung und einer Thrombose gab es kaum Laufpausen. „Da musste ich halt eine Zeitlang einen Stützstrumpf tragen, aber schwer beeinträchtigt hat mich das nicht“.
Seine gesundheitliche Fitness kommt ihm auch im Beruf zugute. Nahezu überall kennt man ihn in Bad Neustadt, wo er als Amtsbote der Stadtverwaltung tagein, tagaus mit dem Fahrrad unterwegs ist. Auch für den Weg von Niederlauer zur Arbeit wird bei Wind und Wetter der Drahtesel gesattelt. Dies alles seien „zusätzliche Trainingseinheiten“, die für ein gestärktes Immunsystem sorgen. „In den letzten zehn Jahren war ich höchsten fünf Tage krank und das war wegen eines Hexenschusses“, erzählt Günter Straub.
So mancher jüngere Zeitgenosse dürfte neidisch auf den guten Gesundheitszustand des 64-Jährigen sein. Auf das Gewicht achten und Kalorien zählen muss er dank seiner Bewegung nicht. Nach so manchem Wettkampf sieht man ihn schon mal mit voll beladenem Kuchenteller im Vereinsheim. „Mein Rekord steht bei fünf Stückchen Torte“, lacht der leidenschaftliche Kuchenesser.
Im kommenden Jahr wird der Läufer im Trikot des TSV Münnerstadt beruflich in den Ruhestand versetzt. „Zur Ruhe setzen“ wird er sich aber noch lange nicht, sondern weiterhin sportlich aktiv sein. Die Teilnahmen am Rhön-Grabfeld-Cup und Rhön-Super-Cup stehen weiter auf dem Wettkampfplan. Ein besonderes sportliches Highlight möchte Straub aber gerne noch verwirklichen: den Swiss-Alpin-Ultra-Lauf in Davos in der Schweiz. „Wenn es meine Gesundheit und mein Leistungsvermögen zulassen, gehe ich das in den nächsten Jahren an“, verspricht er.
Bericht: Michaela Greier
…also auf gute Gesundheit, Günter!
by Jan Gensler — 22. September 2011 @ 11:35
Hut ab..die Leistung von Günter kann sich sehen lassen und durch seine freunliche ruhige Art ist er in der Laufgemeinschaft sehr beliebt..weiter so Günter..
by Krämer Theodor AK 75 — 28. September 2011 @ 10:15