Bericht RGC Herschfeld 2012
Ich bin sehr zufrieden mit unserer Veranstaltung heute“, strahlte Albrecht Wilm, der Hauptverantwortliche des Herschfelder Crosslaufes übers ganze Gesicht. „Ein paar Grade weniger hätten allerdings auch gereicht“. Mit 254 Startern fiel die Bilanz ebenso positiv aus, damit kam der SV Herschfeld als Ausrichter fast genau an den Teilnehmerrekord vom vergangenen Jahr heran.
Die drückende Schwüle machte fast allen Aktiven zu schaffen, denn auch zum Start des Hauptlaufes waren die Temperaturen noch beträchtlich hoch. Doch der ausrichtende Verein war bestens ausgerüstet, sorgte für ausreichend Verpflegungsstationen. Im Ziel gab es zudem frisches Obst. Während der Läufe die Schülerjahrgänge brannte die Sonne noch erbarmungslos vom Himmel und Stadionsprecher Oswald Büttner forderte die kleinen Sportler auf, vor und nach der körperlichen Anstrengung genügend Flüssigkeit zu tanken. Vor dem ersten Start wies er auf den unmittelbar bevorstehenden Beginn der olympischen Spiele in London hin. Vielleicht trug er den leisen Hoffnungsschimmer, „dass eine oder einer von Euch Rhöner Nachwuchsathleten irgendwann auch an solch einem Großereignis teilnehmen könnt“. Aufgemuntert durch diese Worte und die Anfeuerung der zahlreich erschienen Eltern gingen die Schüler ihre Strecken entsprechend forsch an, dabei gab es zur Freude des ausrichtenden Vereins auch Podestplätze für die Akteure des SV Herschfeld. Einige der jungen Seriensieger fehlten zwar diesmal, dennoch waren die Startfelder in den meisten Altersklassen relativ gut besetzt. Auch eine auffallend große Anzahl Bambinis machte sich mit Feuereifer auf die Stadionrunde, zur Belohnung gab es hinterher ein erfrischendes Eis.
Der Jugendlauf, dessen 4,2 Kilometer lange Strecke als durchaus anspruchsvoll gilt, wurde von Jonas Geiger aus Brendlorenzen dominiert, ihm folgen konnte nur Pascal Stöckert (TSV Ostheim). Bei den gleichaltrigen Mädchen gab es einen dreifachen Ostheimer Triumpf, dabei setzte sich Annika Topitsch gegenüber ihrer älteren Schwester Katharina durch. Svenja Betz erreichte als nächste das Ziel. Die Hobbylaufstrecke bewältigten Silke Büttner (TSV Ostheim), Ulrike Gundelach (SV Frankenheim) und Jutta Helm (TSV Ostheim) als schnellste Frauen, in der Männerwertung lag Tobias Geiger vom TSV Brendlorenzen vor Thomas Kissner (ohne Verein) und dem Lokalmatador Thomas Härder.
Im Hauptlauf über die kräftezehrende Strecke von 9,4 Kilometer setzte sich von Beginn an eine Spitzengruppe ab, aus der sich die späteren Gesamtsieger heraus kristallisierten. Vom Sportplatz aus konnte man in weiter Ferne sehen, „wie die Läufer klein wie Ameisen die Steigungen hinaufrennen“ so Stadionsprecher Büttner. Wer hier schon vorneweg lief, war allerdings mit bloßem Auge nicht zu erkennen, dazu musste man den Zieleinlauf abwarten. Vorjahreszweiter Wolfgang Müller im Trikot des TSV Ostheim schnappte sich diesmal den Sieg vor den beiden zeitgleichen Marcus Enders (SV Frankenheim) und Andreas Grau vom SV Reyersbach, der nach längerer Abstinenz einmal wieder an einem RGC-Rennen teilnahm. Dass die etwas „älteren“ Aktiven ihren jüngeren Konkurrenten kaum nachstehen, bewiesen Kurt Weinmann (M45), Winfried Enders (M50) beide vom TV Bad Brückenau, sowie Walter Steigmeier (M55, TSV Rannungen) und Alfred Knaier (M60, DJK Salz) mit ihren prima Zeiten unter 40 Minuten eindrucksvoll.
Ellen Enders, diesmal die einzige Vertreterin ihres Vereins TSV Ostheim, lief ebenfalls im vorderen Bereich des Feldes mit und siegte klar in der Frauenwertung. Einträchtig nebenher erreichten die beiden Hollstäderinnen Tanja Dietrich und Manuela Greier das Herschfelder Sportgelände. Auf den weiteren Plätzen folgten Susanne Hölderle aus Brendlorenzen, Nicole Bähr (TSV Hollstadt) und Heidi Patermann (TSV Brendlorenzen), die ebenso wie Katrin Hein ein „Motivationsblümchen“ von Laufkollegen Thomas Schmidt erhalten hatte. „Das hat über einige schwierige Rennphasen geholfen“, so die beiden Beschenkten hinterher schmunzelnd.
Dass alle Sportler aufgrund des Wetters mit ihren Kräften haushielten und wohlbehalten im Ziel ankämen, war wohl die größte Sorge des Veranstalters. „Es kam glücklicherweise zu keinem Vorfall“ so die Verantwortlichen.
Der Rhön-Grabfeld-Cup legt nun eine kleine Sommerpause ein, erst am 9. September in Rannungen geht es weiter im Kampf um die Punkte und Platzierungen.
Text und Bilder: Michaela Greier