» Manuel Stöckert glänzt beim Darmstadt-Cross

Manuel Stöckert glänzt beim Darmstadt-Cross

Manuel Stöckert knüpft beim international besetzten Darmstadt-Cross an seine Erfolgsserie an und glänzt mit Rang zwei.

Am vergangenen Samstag wurde der Ostheimer Ausnahmeläufer Manuel Stöckert für seine Erfolge und seinen kontinuierlichen Trainingsfleiß noch geehrt. Am darauffolgenden Tag setzte er seine Erfolgsserie weiter fort. Trotz kurzfristiger logistischer Umdisponierungen auf der Reise nach Darmstadt war der junge Polizist hoch motiviert. 1,5 Stunden vor dem Start traf Stöckert mit seinem kurzfristig eingesprungenen Betreuerteam an der Lichtwiese ein. Sein langjähriger Trainer Eberhard Helm musste kurzfristig krankheitsbedingt absagen.

An der Lichtwiese in Darmstadt, wo die letzten Jahre der hochkarätige Wettkampf ausgetragen wurde, waren aber nur Familien zu sichten, die Drachen steigen ließen und kleine Jungs beim Fußballspiel. So war schon vor dem Wettkampf voller Einsatz des Betreuerteams gefragt. Dank neuer Medien und einem exzellenten Orientierungssinn erreichten die Rhöner gerade noch rechtzeitig den Austragungsort. Dort wurde man direkt mit der nächsten Überraschung  konfrontiert: Der Start wurde nämlich nach vorne verlegt. Den routinierten Polizisten brachte aber auch diese Tatsache nicht aus der Ruhe. Während er sich einlief und mental auf das Rennen vorbereitete kümmerte sich sein Betreuerteam zuverlässig um die Organisation der Startunterlagen.

Und dann fiel der Startschuss für die 10,5 Kilometer und insgesamt acht Runden umfassende Langstrecke. Das Wetter meinte es gut mit den Läufern, sodass Stöckert sich vor dem Rennen für „15er“ Dornen entschied – die Nägel, die Läufer entweder auf Tartanbahn oder im schwer zu laufenden Gelände für den besseren Halt einsetzen. In tiefem Matsch kommen auch schon einmal Dornen mit einer Länge von über 20mm zum Einsatz. Für Stöckert erwies sich die Wahl als gut – denn für die Läufer ist es nicht möglich wie im Motorsport einen Boxenstopp zum Wechseln einzulegen.

Schon in der kleinen Einführungsrunde, die einmal komplett an den zahlreichen Zuschauern vorbei führte, setzte sich Stöckert direkt hinter den Favoriten Musa Roba-Kinkal vom SC Gelnhausen, der ursprünglich aus dem kenianischen Hochland stammt. Um ihn gesellten sich außerdem die Mitfavoriten Richard Ringer (Friedrichshafen) und der Österreicher Christian Steinhammer. Bereits in der zweiten Runde musste sich der Gelnhausener der anspruchsvollen Strecke beugen und stieg verletzt aus. Diese Chance nutzte das Favoritentrio um das dicht beisammen liegende Feld endgültig zu sprengen. Mit einem beherzten Antritt trug Manuel Stöckert maßgeblich dazu bei, dass das Tempo kontinuierlich hoch gehalten wurde. Schließlich musste auch der Österreicher abreißen lassen. Runde um Runde setzten sich die beiden Führenden weiter von den Verfolgern ab. In der letzten zu laufenden Runde nutzte Ringer seine Mittelstreckenqualitäten und setzte sich einige Meter von dem Ostheimer Langstreckenspezialisten ab und beendete das Rennen mit der Wiederholung seines Vorjahressieges.

Bei der Siegerehrung, die direkt nach Rennende durchgeführt wurde, wurde dem frischgebackenen Bayerischen Polizeimeister aus der Rhön noch eine besondere Ehre zugesprochen. In das Rennen waren die Hessischen Polizeimeisterschaften integriert. Den späteren Hessischen Polizeimeister überrundete das Führungsduo aber schon in der sechsten zu laufenden Runde. Auf dem Siegerpodest scherzte der Hessische Polizeipräsident dann mit Stöckert um dessen Abwerbung. Auch wenn für Stöckert die Bedingungen bei der Bayerischen Polizei nicht ganz optimal sind, bleibt er aber dennoch seinem Heimatverein treu. In anderen Bundesländern gibt es spezielle Fördergruppen – nicht so für Stöckert, der neben seiner regulären 40-Stunden-Woche noch sein anspruchsvolles Trainingspensum absolviert. Eine große Unterstützung sind ihm da seine Kollegen bei der Polizei, die ihm auch während der Dienstzeit einen Trainingslauf zugestehen, um natürlich den Verbrechern dicht auf den Fersen bleiben zu können.

Bei Trainingsumfängen von über 150 Kilometer in der Woche kann man Stöckerts Leistung nicht genug würdigen. Aber zu den optimalen Trainingsbedingungen gehört natürlich nicht nur die Zeiteinteilung zwischen Arbeit, Training und Privatleben. Stöckert wurde beim TSV Ostheim von seinem Heimtrainer entdeckt, gefördert und bis heute begleitet – diese Betreuung kann kein Arbeitgeber aufwiegen.

 

Jan Gensler am 28. November 2012

 

Keine Kommentare »