» Sportlerin des Jahres 2012, Maja Betz, im Portrait

Sportlerin des Jahres 2012, Maja Betz, im Portrait

Fünf Unterfrankentitel, zwei Bayerische Meistertitel, mehrere persönliche Bestleistungen und ein neuer Unterfrankenrekord, der gleichzeitig auch Platz eins der Deutschen Bestenliste bedeutete. Für die 14-jährige Maja Betz aus Nordheim eine unglaubliche Bilanz nach einer -unter dem Strich-perfekten Saison.

Dabei genoß der Laufsport in der Vergangenheit im Hause Betz nicht immer oberste Priorität. Bereits im frühen Schüleralter wurde ihr Talent zwar von Sybille Martin vom TSV Hausen/Rhön entdeckt, bei der Betz von da an regelmäßige Trainingseinheiten sowie ihre ersten Wettbewerbe im Rhön-Grabfeld-Cup erfolgreich absolvierte; dennoch hing das Herz der Schülerin vor allem am Reitsport, den sie mit ihrem eigenen isländischen Pferd Fenga bis heute betreibt.

Nachdem im Rhöngrabfeldcup die ersten Gesamtsiege von der Nordheimerin eingefahren waren, bekam Betz mit der Meinigerin Aurelia Waßmuth eine ernst zunehmde Konkurrentin in der Cup-Wertung, die von nun an die vielseitige Sportlerin aus der Rhön auf den zweiten Platz verwies. „Das war schon komisch, wenn man immer gewinnt und auf einmal ist jemand schneller,“ beschrieb die Schülerin die damalige Situation. „ Aber gleichzeitig war es auch eine Motivation für mich und als ich letztes Jahr bei jedem Wettbewerb näher kam und sie dann schließlich überholen konnte, war es natürlich umso schöner.“

Das erste Warnsignal in Richtung Bayerische Konkurrenz konnte Betz schließlich 2011 in Münnerstadt setzen, als sie über 2000Meter in 7:20 Minuten nicht nur ihre eigene Bestzeit pulverisierte, sondern auch noch die schnellste Zeit im Freistaat der 13-jährigen Schülerinnen präsentierte.

Und dies schien nur der Startschuss gewesen zu sein. Im Januar diesen Jahres setzte die Ostheimer Läuferin in der Halle ein weiteres Ausrufezeichen, als sie sich den Nordbayerischen Titel über 800 Meter in 2:32 Minuten sichern konnte. Knapp einen Monat später stand Betz als Favoritin an der Startlinie der Bayerischen Crossmeisterschaften in Buttenwiesen und ebenfalls am Ende ganz oben. „Das war schon etwas besonderes. Ich hatte die Bayerischen eigentlich nicht so auf dem Schirm und war dann schon ziemlich aufgeregt, was auf mich zukommt“,so die junge Läuferin, „Ich wusste ja auch, dass ich gute Chancen auf eine Medaille hatte, aber dass es dann tatsächlich für Gold reicht, war wirklich der Hammer“.

Zahlreiche Siegerpodeste in Unterfranken konnte die ehrgeizige Schülerin auch im Laufe der Saison erklimmen, wobei sie kein einziges Rennen als Zweitplatzierte beendete. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie im Juli über 2000 Meter unangefochten in 6:57 Minuten den zweiten Bayerntitel folgen ließ.

Ein weiteres Highlight war -neben den beiden großen Meisterschaften und dem Staffelwettbewerb „Lauf zwischen  den Meeren“- der fünf Kilometer-Straßenlauf in Brückenau, bei dem die Rhönerin nicht nur den alten Unterfrankenrekord um 30 Sekunden auf 18:35 Minuten drückte, sondern sich gleichzeitig an die Spitze der Deutschen Bestenliste setzte. „Wenn man hört, dass man die schnellste Zeit in Deutschland gelaufen ist, macht einen das natürlich wahnsinnig stolz,“so Betz.

Dass diese Leistungen nicht von ungefähr kommen, weiß die junge Schülerin aber mittlerweile auch. Etwa fünf Mal in der Woche schnürt sie ihre Laufschuhe, zwei Einheiten davon unter Anleitung ihres Trainers Eberhard Helm. Dieser sowie ihre Trainingskolleginen müssen die ehrgeizige Läuferinaber  auch hin und wieder in ihrem Trainingseifer bremsen. „Klar, der Erfolg motiviert einen natürlich umso mehr und ich möchte ja nächstes Jahr auch meine Titel verteidigen sowie neue Bestzeiten aufstellen. Da fällt es mir dann schon auch schwer die Laufschuhe mal einen Tag ruhen zu lassen“, schmunzelt die Ostheimerin, „ Aber dank dem Trainingsplan, den ich seit kurzem von Eberhard bekomme, habe ich zumindest kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich zwei Mal in der Woche Pause mache.“

Dank ihrer tollen Zeiten durfte sich die Schülerin auch über die Berufung in den D-Kader freuen sowie die dadurch stattfindenen Kadermaßnahmen unter anderem in der Sportschule Oberhaching. „Man trainiert dort zwar eigentlich mit der Konkurrenz, aber es ist auch schön, mal andere Gesichter beim Laufen um sich zu haben und neue Trainingsmethoden kennenzulernen“.

Natürlich darf auch die Schule unter dem zeitaufwendigen Hobby nicht leiden. „Es wäre natürlich einfacher, wenn ich nicht teilweise auch noch Nachmittagsunterricht hätte,“ so die Neuntklässlerin des Martin-Pollich Gymnasiums, „aber irgendwie kriegt man es ja doch am Ende alles unter einen Hut“.

Direkte Vorbilder im Sport hat Maja Betz aktuell keine. „Ich schaue zwar mal gerne Leichtathletik, Reiten oder Biathlon im Fernsehen an, aber einen besonderen Favoriten habe ich dabei nicht“.

Eine richtige Lieblingsstrecke hat die sympatische Läuferin noch nicht direkt für sich entdeckt, doch geht die Tendenz eher zu den längeren Straßenläufen. „Im Moment ist es schön, alles mitzunehmen und sich nicht zu spezialisieren, wobei mir die Straßenläufe leichter fallen als die Bahnwettkämpfe“, verrät die Nordheimerin.

Eine Entscheidung hat sie allerdings für ihre sportliche Zukunft schon getroffen: Fallen Reit- und Laufwettbewerbe auf ein gemeinsames Wochenende, bekommt nun der Laufsport den Vorzug.

Für ihre tollen Leistungen wurde Maja Betz zudem von den Lesern der Zeitung Mainpost mit 42% zur Sportlerin des Jahres gewählt! Herzlichen Glückwunsch Maja zu deiner tollen Saison!

Zu den weiteren Ergebnisse der Wahl

Simona Greier am 8. Dezember 2012

 

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