Rhöner Läufer erfolgreich beim Wintertriathlon
„Der deutsche Wintertriathlon hat in diesem Jahr bei Temperaturen um die 14 Grad eher einem Sommertriathlon geglichen“, beschreibt die deutsche Meisterin dieser Disziplin von 2011, Ellen Enders den Wettbewerb in Oberstaufen.
Der etwas andere Triathlon, bestehend aus sechs Laufkilometern, 14 Kilometer auf dem Fahrrad und abschließende acht Kilometer im Langlauf, zog bereits seit einigen Jahren Rhöner Athleten ins Allgäu.
In diesem Jahr standen mit dem Brender Triathleten Tobias Heining und Marcus und Ellen Enders drei ambitionierte Teilnehmer an der Startlinie des Elitefeldes.
In der ersten der drei Disziplinen war es zunächst der Brender, der mit exakt 16 Minuten die neuntschnellste Laufzeit anbot. 19 Sekunden hinter ihm wechselte der Frankenheimer Marcus Enders aufs Rad, der sich auf der Laufrunde nicht ganz so gut gefühlt hatte. „Ich habe nicht so richtig Anschluss zu einer Gruppe gefunden und war daher die meiste Zeit allein auf weiter Flur“, so der Frankenheimer.
Während es für Heining nach dem Wechsel direkt in einer Gruppe über die 14 Kilometer ging, musste Enders erst einmal ein Loch schließen, um gegebenenfalls vom Windschatten eines Mitstreiters profitieren zu können. Nach zwei kräftezehrenden Runden auf dem Rad ging es schließlich für den Brender knapp zwei Minuten vor dem ehemaligen Langlaufprofi Enders auf dessen Paradedisziplin. Aufgrund der warmen Bedingungen kam der tiefe Kunstschnee eher den Technikern unter den Sportlern entgegen, wohingegen sich die reinen Ausdauerspezialisten etwas schwerer taten. „Die Bedingungen auf der Rhön waren den ganzen Winter doch ein bisschen anders, da hatte ich schon meine Vorteile, weil ich meine Technik gut ausspielen konnte“, kommentierte Marcus Enders die Schneeverhältnisse, „Natürlich spielt auch bei so einem Schnee das Wachs eine entscheidende Rolle.“ Und so mag es auch kaum verwundern, dass der Frankenheimer auf den acht Kilometern noch knapp zehn Plätze gut machen konnte und unter anderem kurz vor dem Ziel noch im Rhöner Duell an Heining vorbeiziehen konnte.
Bei der Siegerehrung war es dann aber Tobias Heining, der sich besonders freuen durfte. Als Gesamt-Neunter im internationalen Feld wurde er deutsche Vizemeister hinter einem überragenden Michael Göhner (Team Erdinger Alkoholfrei).
Marcus Enders hingegen konnte mangels Startpass nicht in die Wertung der deutschen Meisterschaft aufgenommen werden. „Eigentlich war das für mich schon eher ein Spaßwettkampf und im ersten Moment hat mich das mit dem fehlenden Startpass gar nicht so gestört,“ erklärt Enders, „Jetzt im Nachhinein ist es dann doch ein bisschen ärgerlich, weil ich ja eigentlich auch eine Medaille gewonnen hätte. Aber dafür, dass ich Anfang Februar erst angefangen habe, mich für diesen Wettbewerb vorzubereiten, kam es jetzt doch etwas überraschend“.
Seine Frau Ellen hatte sich hingegen eine ähnlich gute Platzierung wie im Vorjahr vorgenommen, wo sie in ihrer Altersklasse den dritten Platz erreichte. Die gebürtige Unsleberin versuchte sich zunächst in ihrer Paradedisziplin noch zurückzuhalten, um für die beiden folgenden Teilstrecken ihre Kräfte ein bisschen zu schonen. In der fünftschnellsten Zeit der Frauen (19:07 Minuten) ging es für die für den TSV Mellrichstadt startende Rhönerin dann aufs Rad. Auch hier bot die Laboratin eine ansprechende Leistung an und wechselte auf gleicher Position, verlor dann aber beim Umsteigen auf die Skier noch die ein oder andere Sekunde. „Die Wechsel waren nicht so gut bei mir, ich bin überhaupt nicht in meiner Skier gekommen“, erklärt Ellen Enders schmunzelnd, „Am Streckenrand habe ich einige Leute schon sagen gehört, ob das nicht ein bisschen lange dauert“. Trotz der vorausgegangenen anstrengenden Disziplinen gab Enders aber auch im Skaten noch einmal alles und beendete schließlich den Triathlon nach 1:21:56 Stunden als Gesamt-Fünfte und erneut Altersklassen dritte. „Ganz zufrieden bin ich nicht, aber es hat trotzdem Spaß gemacht“ so Ellen Enders nach ihrem Wettbewerb, „Aber das nächste Mal gebe ich beim Laufen auf jeden Fall wieder Vollgas; das Schonen am Anfang hat sich irgendwie nicht so ausgezahlt.“