Nervenkitzel in Damp!
Es ist ein wohl einzigartiges Event, das jedes Jahr mehr als 6000 Teilnehmer in den Norden lockt, um Teil des Staffellaufs „Lauf zwischen den Meeren“ zu sein, der sich zwischen Nord- und Ostsee abspielt. Über 650 Teams, und damit so viele wie noch nie, fanden sich am frühen Samstag morgen in Husum ein, um die ersten der insgesamt 96 zu laufenden Kilometer zu bestreiten.
Unter ihnen wie in den Jahren zuvor auch die beiden Ostheimer Teams, mit einer schnellen Männer -sowie Damenauswahl. Während die Herren als Vorjahres-Zweite unbedingt die begehrte Startnummer eins zurückerobern wollten, stand das Damenteam als letztjähriger Sieger an der Startlinie. Starke Konkurrenz galt es dabei mit den Gewinnern von 2012, o.n.t Lauflabor und Intersport Mauritz Race Team bei den Herren, und den Siegerinnen des Jahres 2011, Lubinus Clinicum, in Schach zu halten. Diese hatten noch verstärker als die letzten Jahre ihre Teams mit einigen der Schnellsten Läufer aus dem Norden zusammengestellt, um den Rhönerteams die Stirn bieten zu können. Dabei zogen vor allem die Lubinus-Damen den Unmut einiger fachkundiger Zuschauer auf sich, die bemängelten, dass sich die Läufer innerhalb eines Teams untereinander nicht einmal kennen würden.
Punkt neun Uhr ging es für die Läuferinnen und Läufer, allen voran Ostheims Startläufer Manuel Stöckert, auf die erste Etappe von knapp 12 Kilometern. Wie entfesselt stürmte der 24-jährige auf seinem Teilstück den Konkurrenzteams davon und übergab in Wittbek mit eineinhalb Minuten Vorsprung gegen starke Läufer auf Daniel Schmidt, der kurzfristig für seinen verletzungsbedingt angeschlagenen Teamkollegen Sven Perleth auf die zweite Position gerutscht war. Nach gutem Rennen schickte der Ostheimer den dritten Starter, Dominik Karl, knapp hinter dem Läufer vom Intersport-Team ins Rennen, der den Rückstand von wenigen Sekunden bis zur nächsten Übergabe auf Moritz Helm noch leicht verkürzen konnte.
Dieser lief über die windanfälligste Strecke zur Höchstform auf und schickte nach gut 33 Minuten über zehn Kilometer seinen Bruder Julius in Schlagdistanz zum Führungsteam auf die Strecke. Während die Teamkollegen und Betreuer in einer Art Live-Ticker auf den Handys gespannt das Renngeschehen mitverfolgten oder direkt zum Anfeuern an die Strecke fuhren, konnte sich Helm von der Konkurrenz absetzen und übergab mit über einer Minute an Teamleader Sven Perleth. Dieser wollte es sich trotz Muskelfaserriss nicht nehmen lassen, ebenfalls eine der Teilstrecken zu absolvieren.
Für die Ostheimer knapp in Führung liegend ging es anschließend für Ingbert Reinke auf Etappe sieben, der sich gegen den afrikanischen Läufer des Intersportteams keine Blöße gab und als Zweiter auf Florian Johannes wechselte. Mit knapp drei Minuten Rückstand ging es für die Ostheimer schließlich in die heiße Phase des Rennens und Doppelstarter Manuel Stöckert eröffnete die Aufholjagd. Anfeuerungsrufe von den Teamkollegen, die sich an die 10,5 Kilometer-Strecke verteilt hatten, schienen den Ostheimer noch einmal derart zu beflügeln, dass er nach sechs Kilometern bereits Sichtkontakt zum Führenden hatte. Um 13:51 dann die erlösende Nachricht via Handy auch für die Vereinskollegen: „Wir führen! Manuel zieht voll vorbei“, sowie eine Prognose über den Vorsprung für Schlussläufer und ebenfalls Doppelstarter Dominik Karl konnte von allen mitverfolgt werden.
Nach einem wahrlichen Fabellauf von Stöckert stürmte Karl am Strand entlang nach Damp, wo er gemeinsam mit dem Team nach 5:25 Stunden als Erster das Ziel erreichte und dank strahlendem Sonnenschein die Siegesfeier in die 50 Meter vom Zielbereich entfernte Ostsee verlegen konnte.
Bei den Damen spielte sich ein ähnlich spannender Rennverlauf wie bei den Herren ab. Nachdem Doppelstarterin Nadine Richter auf eins übergeben hatte, zog sich ein Rückstand, schwankend zwischen 40 Sekunden und etwa zwei Minuten durch die Etappen von Ellen Enders, Laura Zimmermann, Maja Betz und Tanja Dietrich. Während die ebenfalls zweimal startenden Läuferinnen Enders und Zimmermann ein wenig im Auto regnerierten, gaben auch Katharina Topitsch, Nadine Richter im zweiten Rennen, sowie Simona Greier ihr Bestes, konnten aber nicht mehr auf die Führenden aufschließen.
Mit knapp vier Minuten Rückstand gegen sehr starke Läuferinnen aus dem Konkurrenzteam schickte Ellen Enders die ebenfalls doppelt laufende Triathletin Laura Zimmermann auf die letzte Teilstrecke. „Ich habe irgendwann vor mir ein weißes Trikot gesehen, da hab ich mich dann rangekämpft, weil ich dachte, das wären unsere Gegner“, so die schnelle Läuferin, die ihre beiden Strecken in einem Schnitt von unter 3:50Minuten pro Kilometer absolvierte und damit jeweils in der Damenwertung die Laufbestzeiten setzte. „ Leider war es dann nur ein Männerteam, die Frauen waren dann doch schon zu weit weg“.
Aber auch die Damen ließen es sich nicht nehmen, als Zweiter hinter dem Lubinus-Team gemeinsam nach 6:46 Stunden die Ziellinie zu überqueren.
„Wir hatten heute vielleicht nicht die schnellsten Beine, aber wenn man sieht, wie bei uns die Stimmung in der Mannschaft während dem gesamten Rennen war, kann man sicher sagen, wir waren ein super Team“, verkündeten die keinesfalls enttäuschten Ostheimer Damen.„Und im nächsten Jahr, holen wir uns den Siegerpokal dann einfach wieder in die Rhön“.
Ein besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr wieder den Betreuern um Eberhard Helm und Anke Betz, die alle Läuferinnen und Läufer rechtzeitig zu ihren Wechseln brachten und auch an den jeweiligen Streckenabschnitten motivierende Worte fanden.
Ja und der Bericht von Simona mit den informativen Bildern ist ebenlalls ein ganz großes Lob wert. Haltet weiter zusammen ,dann wirds schon werden.Siehe auch Danie3l und Nadine!
by e.helm — 5. Juni 2013 @ 15:17
Schöne Bilder, schöner Bericht, schöne Erfolge!!!
by Michaela — 7. Juni 2013 @ 11:35