Neuer Ufr-Rekord durch Manuel Stöckert
20 Jahre und knapp sieben Monate hatte der Unterfrankenrekord von Winfried Then (DJK Salz), 1992 aufgestellt in Waldbröl gehalten. Seit dem diesjährigen Würzburger iweltmarathon ist er Geschichte.
Fast genau eine Halbmarathondistanz entfernt von der Gemeinde Salz liegt die Kleinstadt Ostheim vor der Rhön. Und seit jenem Sonntag im Mai wohnt dort auch der schnellste Halbmarathoni Unterfrankens: Manuel Stöckert.
Eigentlich war die Saison des Ostheimers gar nicht auf den Würzburg Marathon ausgerichtet. Bereits einige Wochen zuvor sollte beim Berlin-Halbmarathon eine neue Bestzeit von unter 1:06 Stunden für den schnellen Langstreckler her. Kalte Temperaturen, ein einsames Rennen und der große Druck, den sich Stöckert vor allem selbst machte, brachten zwar eine neue Bestzeit von exakt 1:06 Stunden sowie die Zweitbeste deutsche Leistung des Tages, aber wenig Zufriedenheit.
Knapp zwei Wochen vor der Veranstaltung in Würzburg wurde eine dortige Teilnahme konkretisiert. Ohne Stress und Druck sollte noch einmal eine gute Zeit auf der seit diesem Jahr schnelleren Strecke angepeilt werden. Zudem erhielt Trainer Eberhard Helm vom Veranstalter die Genehmigung, seinen Athleten mit dem Fahrrad zu begleiten.
„Das war alles etwas chaotisch vor dem Lauf. Ich war in der Woche vorher immer müde und platt und hab schon Mittwochs auf der Bahn gesagt, das wird nichts mit Sonntag weil die Tempoläufe nicht so richtig liefen“,blickt der Ostheimer zurück,“Außerdem war ich am Tag vor dem Wettkampf auch schon in Würzburg wegen einem Fussballeinsatz von der Polizei aus, was sich über den ganzen Tag gezogen hat.“
Doch auch die nicht idealen Bedingungen im Vorfeld sollten der Leistung des jungen Athleten keinen Abbruch tun.
Nach schnellen ersten fünf Kilometern in gerade einmal 15 Minuten nahm Stöckert zunächst einmal ein wenig Tempo raus, um so früh im Rennen nicht zu viel Energie liegen zu lassen. Als dann aber zwei kenianische Läufer in Sichtweite des Ostheimers gerieten, zog dieser das Tempo wieder an und hatte das Duo nach etwa sieben Kilometern eingeholt.
„Eberhard hat immer gesagt, mach ruhig, lauf langsam.Ich hatte selbst keine Uhr an und habe erst gar nicht so auf die Zeiten reagiert“, so Stöckert. „Bei zehn Kilometer stand dann plötzlich 30:34 Minuten auf der Uhr vom Eberhard und es hat sich locker angefühlt. Ab da wusste ich, ich kann schneller als die zwei Kenianer laufen und habe das Tempo gehalten bzw. ein bisschen erhöht.“
Da sich der junge Ostheimer auch bis ins Ziel keinen Einbruch leistete, blieben die Uhren für den schnellsten Deutschen bei 1:05:06 Stunden stehen. Mit dieser Zeit unterbot Stöckert nicht nur seine eigene Bestzeit um fast eine Minute, sondern war damit auch exakt eine Sekunde schneller als die ehemalige Unterfränkische Bestmarke aus dem Jahr 1992.
„Ich war total überrascht und glücklich, dass so eine Zeit rausgekommen ist“,freut sich der 24-Jährige nach dem Rennen. „Mit dem Rekord habe ich gar nicht gerechnet. Das ist natürlich jetzt was schönes, wobei ich mich persönlich noch mehr über meine Bestzeit freue“.

Erfolgreiches Duo: Manuel Stöckert und Trainer Eberhard Helm
Der Rekord wurde von Bezirks-Statistikwart Josef Wedlich bestätigt. Falls sich der ein oder andere wundert, warum nicht die Bruttozeit gewertet wurde.
by Simona Greier — 11. Juni 2013 @ 12:19