Hochsommer-Feeling in Herschfeld – da wurde jedem warm
eine schöner Bericht vom RGC-Lauf in Herschfeld, danke Michaela!
Viele Fotos seht ihr im Fotoalbum…
„Wenn Ihr irgendwann im Juli mal was vorhabt, dann richtet Euch ruhig nach dem Termin des SV Herschfeld beim Rhön-Grabfeld-Cup (RGC), da habt Ich nämlich die hundertprozentige Garantie auf gutes Wetter“, versicherte Stadionsprecher Stefan Schön bei der Laufveranstaltung seines Vereins. Das war noch leicht untertrieben, dennin der Tat herrschten am frühen Freitagabend noch tropische Temperaturen am Sportgelände, schwierige Bedingungen also für alle Aktiven. „Ich bin daher total überrascht, dass 128 Teilnehmer allein im Hauptlauf dabei waren, das ist neuer Rekord“ freute sich Hauptorganisator Albrecht Wilm. „Vorangemeldet waren zwar noch 20 Sportler mehr, aber vielleicht war ihnen die Hitze doch zu groß.“ Insgesamt zählte man 307 Starter.
Los legten aber zunächst die jüngsten Schülerinnen und Schüler, unter ihnen auch einige im Trikot des ausrichtenden Vereins. Sehr zur Freude des einheimischen Publikums konnte der eine oder andere Podestplatz erlaufen werden. Für sie stand die Strecke von 1000 Meter auf dem Programm, am Ende gab es beim Finish am Sportplatz noch heiße Kämpfe um den Klassensieg.Charlize Klinger (TSV Hollstadt), Veronika Lochner (TSV Mittelstreu) und Linda Albert (TSV Hollstadt) hießen die Streckenschnellsten. Bei den Jungs hatten Leon Rittweger aus Höchheim, Justus Büttner (SC Ostheim) und Justus Borst und Benito Klinger zeitgleich die flinksten Beine. Dass sich die jungen Läufer noch nicht komplett verausgabt hatten, sah man nur Minuten nach dem Überqueren der Ziellinie, denn von dort ging es schnurstracks zum vereinsübergreifenden Fußballspiel vor Ort. Auch bei den älteren Jahrgängen, die zwei Runden zu bewältigen hatten, wurde eifrig um Punkte gekämpft. Einsam unterwegs war einmal mehr Cedric Hahl(MJ U14, SV Frankenheim), der dem Feld bald enteilte und mit 4:48 Minuten eine prima Zeit lief. Folgen konnten nur der Meininger Tim Scholtysek (MJU16) und Niklas Martin (MJU15, SV Frankenheim). Schnellstes Mädchen war einmal mehr die für Ostheim startende Ramona Geis (WJU16) vor Vereinskameradin Felicia Büttner (WJU14) und Theresa Knieß (WJU15, DJK Salz). Letztere lobte zusammen mit ihrer Mitstreiterin Anna Endres die Herschfelder Veranstaltung. „Neben unserem eigenen Bahnlaufstarten wir hier am liebsten. Die Runde ist nicht so lang, hier läuft immer prima Musik im Hintergrund und es gibt tolle Preise“:
33 Bambinis waren auf der Stadionrunde unterwegs, manche alleine, andere mussten sich von Mama oder Papa oder den älteren Geschwistern unterstützen lassen. Hier bewiesen einige der Allerjüngsten schon Sprinttalent auf der Zielgeraden. Dies war bei den Jugend- und Hobbyläufern etwas weniger gefragt als Durchhaltevermögen, 4,1 durchaus anspruchsvolle Kilometer mussten absolviert werden. Am schnellsten zurück im Zielbereich war der Ostheimer Jugend-Seriensieger Christian Topitsch, der nur 15:35 Minuten benötigte. Bei den weiblichen Jugendlichen tat es ihm seine Mannschaftskameradin Maja Betz gleich, sie wollte „wegen der Hitze etwas weniger aufs Tempo drücken“.
Zum Walken oder Wandern hatten sich stolze 41 Teilnehmer angemeldet, sie konnten ohne zeitlichen Druck die knapp sechs Kilometer lange Runde genießen.
Anders war es dagegen bei den Hauptläufern, allen voran Ausnahmesportler Manuel Stöckert, der im Lauf zwischen Ansporn und Druck hin und her schwankte. Es galt, den Streckenrekord seines Vereinskameraden Sven Perleth zu knacken. „Das ist immer so eine Sache mit dem Unterbieten einer bestehenden Zeit, der Gedanke sitzt die ganze Strecke über im Hinterkopf. Ob es dann tatsächlich funktioniert, bleibt offen“ erzählt er hinterher. „Alles muss halt passen und es war wirklich sehr heiß. Ich fand die Runde sehr schön und abwechslungsreich, bin ja zum ersten Mal hier gelaufen, schön, dass es letztendlich mit einer neuen Bestzeit geklappt hat“, freute sich der erfolgreiche Ostheimer. „Die Siegerzeit von 30:36 Minuten wird wohl ziemlich lange Bestand haben“, mutmaßen die Veranstalter. Als Zweiter erreichte der Wollbacher Andreas Stubenrauch das Sportgelände, vor Martin Grau vom ausrichtenden SV Herschfeld, der der gleichen Altersklasse M30 angehört. „Ich habe mir während der Woche ein wenig kirchlichen Segen im Kloster Andechs geholt, dieser hat mir wohl an den schwierigen Passagen geholfen“, meinte er schmunzelnd, glücklich über seinen dritten Gesamtplatz. Bei den Frauen fuhr Susanne Haßmüller (SC Ostheim) einen weiteren Gesamtsieg ein, sie gab hinterher aber zu, dass ihr „die Strecke und die Hitze alles abverlangt haben“. Locker kam Vereinskameradin Katharina Topitsch nur eine knappe halbe Minute später im Ziel an. „Mir haben die Temperaturen heute erstaunlich wenig ausgemacht, ich mag auch die anspruchsvolle Strecke sehr gerne, man hat einen so tollen Ausblick. Zwar kann ich im Moment aufgrund des Studiums nicht so intensiv trainieren, umso überraschter bin ich von meiner Zeit“ strahlte die Wahlhamburgerin. Den totalen Ostheimer Triumpf machte Anna-Lena Klee mit Rang drei perfekt. Gut erholt vom Challange in Roth zeigte sich Arno Fell aus Rannungen, denn in Herschfeld wurde er nun Vierter seiner Altersklasse.
Neben den vielen bekannten Gesichtern im RGC-Wettbewerb freuten sich die Organisatoren über einige neue, oder wieder aktivierte Laufbegeisterte. Joachim Stöhr aus Bad Neustadt – vor einigen Jahren regelmäßig dabei – reihte sich im starken Feld der M50 „trotz anfänglichem Wadenzwicken“ auf dem siebten Rang ein. Nur einen Platz dahinter fand sich Kilian Bott vom SV Frankenheim wieder, auch er läuft erst seit dieser Saison mit Lebensgefährtin Barbara Schmitz regelmäßig mit. „Die Bedingungen waren heute mit der Hitze schon grenzwertig, wir wollten einfach gut und unbeschadet im Ziel ankommen. Aber es wird von Mal zu Mal besser“ sagten beide übereinstimmend. Dr. Franz Bleichner und Ehefrau Angela feierten ihr Debüt im RGC, sie lobten die schöne, aber sehr anspruchsvolle Strecke. „Beim Training laufen wir sonst eher flache Runden, das werden wir jetzt ändern und mehr Steigungen einbauen“. Antje Weber vom TSV Stockheim hatte ein wenig mit den Nachwirkungen eines Wespenstichs am Nachmittag zu kämpfen und musste daher etwas verhaltener laufen, als geplant.
Rundum zufrieden waren die Veranstalter rund um Albrecht Wilm – dem die Erleichterung, dass niemand sich bei den Temperaturen zu stark beansprucht hatte und alle wohlbehalten im Ziel angekommen waren – anzumerken war. Sein Dank ging auch an die zahlreichen Helfer seines Vereins.
Vor der Sommerpause steht nun am kommenden Wochenende noch ein Lauftermin im Kalender, am Samstag, den 25.07. trifft sich die große RGC Familie in Wollbach zum zehnten Wettbewerb. Ausführliche Informationen hierzu folgen.
Michaela Greier