Trotz Unwetter viele schnelle Teilnehmer in Wollbach
Dank 407 Teilnehmern – darunter zahlreiche im grünen Trikot des RSV – konnte der Ausrichter wiederum mit tollen Zahlen aufwarten. Schon bei den Mountainbike-Wettbewerben hatten sich 35 Zweiradfahrer, darunter vier Frauen, angemeldet. Eine deutliche Steigerung zum Vorjahr. Schon nach der ersten Runde zog sich das Feld weit auseinander, „sodass Windschattenfahren nicht möglich war“, berichteten Gerald Beck und Werner Ullrich vom RWV Strahlungen nach ihrer Tour. „Auch auf den ebenen Passagen musste man gegen den Wind ankämpfen und auch der gemeine Hügel, der dreimal erklommen werden musste, ließ keine guten Zeiten erwarten“, so alle Mountainbiker übereinstimmend. Dennoch wurde die Strecke als schön und abwechslungsreich empfunden. Die schnellsten Beine hatten Sören Seidel vom RWV Haselbach vor Lokalmatador Jochen Manger und Mario Beckert (ohne Verein). Bei den Frauen war die Frankenheimerin Alexandra Ballweg ihren Konkurrentinnen weit voraus.
Im Hauptlauf über anspruchsvolle zehn Kilometer gingen 134 Teilnehmer auf die Strecke. Interessant für die vielen Zuschauer, die sich bei der Hälfte der Distanz ein Bild vom Rennverlauf machen konnten, da alle wieder den Sportplatz passieren mussten. Zur guten Stimmung trug auch der Mann am Mikrofon, Frank Greier, bei, der im Stile von Fernsehkommentatoren für Stadionatmosphäre sorgte. Von Beginn an machte das Dreiergespann Daniel Schmidt vom SC Ostheim, Andreas Grau (DAV Bad Kissingen) und Lokalmatador Andreas Stubenrauch das Tempo. In dieser Reihenfolge folgte auch später der Zieleinlauf. „Ich hätte gerne bei unserer Heimveranstaltung als Erster die Ziellinie überschritten“, gab Stubenrauch zu, „aber die beiden anderen waren halt ein bisschen schneller.“
In ausgezeichneter Form präsentierte sich auch sein Vereinskamerad Ronald Schroll, der zum zweiten Mal hintereinander seine Altersklasse M 40 gewann und in Wollbach erstmals unter 40 Minuten blieb. Eine prima Zeit lief Frank Mathiowetz bei seiner Wollbach-Premiere. „Normalerweise ist um diese Uhrzeit immer Vorabendmesse, aber durch den Sportlergottesdienst, der am Sonntagvormittag stattfindet, konnte ich diesmal mitmachen“, erklärte der Pfarrer. Viele der Konkurrenten waren vor allem von seiner Laufleistung am Berg beeindruckt. „Als haben ihn höhere Mächte die Steigungen hinaufgezogen“, hieß es hinterher.
Starke Zeiten wurden auch in der Altersklasse M 50 geboten, Winfried Endres (TV Bad Brückenau) und Arno Albert (TSV Hollstadt) blieben noch unter der 40-Minuten-Marke. Helmut Bott (M 60) aus Herschfeld freute sich nach wochenlanger Verletzungspause über seinen Altersklassensieg „und dass der Körper wieder mitgemacht hat“. Kurios: Er lief fast auf die Sekunde genau die gleiche Zeit wie im Vorjahr. Auf blanken Füßen war der Wollbacher Christoph Wehner auf der Strecke unterwegs, er wollte „einen lockeren Regenerationslauf mit Freund Daniel Tietze vom Marathon-Team Schlieben absolvieren“.
Bei den Frauen gab es keine Überraschung: Der Gesamtsieg ging an Susanne Haßmüller (SC Ostheim, W 30), die ihren achten Saisonsieg feierte. Mit ihrer Zeit von 41:05 Minuten ließ sie ebenso wie die Zweitplatzierte, Vereinskameradin Katharina Topitsch (W 20/41:57), zahlreiche Männer hinter sich. Auf Rang drei lief die Hollstädterin Manuela Greier. Als Lohn für alle Strapazen wurden die Hauptläufer von einem prächtigen doppelten Regenbogen empfangen der sich wie ein Tor über dem Sportgelände präsentierte.
Dass die seit einem Jahr bestehende Jugendarbeit der RSV-Leichtathletiktrainer Früchte trägt, kann an den zahlreichen Podestplätzen in den jüngeren Altersklassen abgelesen werden. Neben der Altersklasse WU9 mit Mehrfach-Siegerin Jule Ovelgönne blieb die Klasse der Jungen von sieben Jahren komplett in einheimischer Hand, Emily Werner gewann die Wertung in der W 11. In den meisten Altersklassen waren die Führenden im Gesamtklassement das Maß aller Dinge. Veronica Lochner (TSV Mittelstreu), Charlize Klinger (TSV Hollstadt), Justus Büttner (SC Ostheim), dessen Schwester Felicia (W 14) sowie das Frankenheimer Brüderpaar Cedric und Elias Hahl blieben ebenso wie Ramona Geis (SC Ostheim), Simona Ziegler (TSV Oberstreu), Daniel Killian (TSV Höchheim) und Theresa Knieß (DJK Salz) ungeschlagen.
Im Jugendlauf über 5500 Meter gab es für Maja Betz und Christian Topitsch (beide SC Ostheim) keine Konkurrenz, sie liefen die Runde gemeinsam. Anika Riedenberger, eine ehemalige Wollbacherin im Trikot des TSV Oberelsbach, fühlte sich auf heimischer Strecke wohl und gewann die Hobbylaufwertung der Frauen. Als schnellster Hobbyläufer verblüffte Tizian Manger aus Frankenbrunn, denn er gehört der Schülerklasse WJU13 an. Die stolze Zahl von 51 Bambinis waren auf der Stadionrunde unterwegs, lautstark vom Familienclan angefeuert reihten sie sich wie Perlen auf der Schnur auf der Zielgeraden ein. Hinterher gab es für alle ein Eis und eine Medaille. 44 Teilnehmer zählte man beim Walking oder Wandern, die auf der Strecke von 5,5 Kilometern eine heftige Steigung zu bewältigen hatten.
von Michaela Greier
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