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Spitzenleistungen beim Stadtlauf

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Traumhaftes Laufwetter, hunderte Zuschauer und tolle Livemusik erwartete die Aktiven des 16. Bad Neustädter Sparkassen-Stadtlaufes am Freitagabend in der Innenstadt. Knapp 500 Schuhe wurden dabei für die 5,5 Runden um die Stadtmauer bzw. durch die Einkaufsgassen für insgesamt 9440 Meter geschnürrt. Schnelles Laufen wo sonst eher gemütliches Bummeln stattfindet, war folglich für den Hauptlauf angesagt. Pünktlich um 19:30 schickte Moderator und Mitglied des Orga-Teams, Klaus Balling (Marketing-Leiter Sparkasse), die Läufer auf die Strecke.

Vor allem im Männerfeld war im Vorfeld bereits über einen neuen Sieger spekuliert worden, konnte doch Vorjahressieger Manuel Stöckert aufgrund einer OP seinen Sieg nicht wiederholen. Bereits nach einer Runde hatte sich ein Trio bestehend aus dem Ostheimer Tino Haßmüller, dem Wollbach Andreas Stubenrauch und dem Mühlbacher Felix Krämer, mit einem flotten Tempo vom restlichen Feld abgesetzt, um den die Nachfolge Stöckerts möglichst bald anzutreten. Auch im Damenranking versuchte Vorjahresgewinnerin Susanne Haßmüller (SC Ostheim) durch eine hohe Geschwindigkeit in den ersten Runden bereits den entscheidenen Vorsprung von den nächsten Verfolgerinnen um Teamkollegin Maja Betz und der Hollstädterin Sonja Reiher herauszulaufen. Vorbei an der langen Fankurve beginnend auf Höhe der Tschibo-Filiale bis tief in die Hohnstraße wurden die Läufer von tosendem Applaus, Klaus Balling am Mikrofon sowie von Trommeltschlägen am Streckenrand zu Höchstleistungen animiert. Dies nutzte auch Tino Haßmüller in seiner zweiten Runde und legte mit langen Schritten ein paar Meter zwischen sich und seine nächsten Verfolger. „Ich habe in der ersten Runde mal geschaut, was die anderen so machen und dann habe ich mein eigenes Tempo gewählt,“ so der Ostheimer. „Damit konnte ich mich dann damit ganz gut absetzen, obwohl ich bei den Treppen immer ein bisschen langsamer aufgrund einer Verletzung im Vorfeld gemacht habe.“ Aber auch diese Vorsichtsmaßnahme tat der Leistung des SC’lers keinen Abbruch und so siegte er erstmals überhaupt in einem Rhön-Grabfeld-Cup-Rennen in 34:05 Minuten deutlich. Mindestens genauso glücklich erreichte hinter ihm aber der Wollbacher Andreas Stubenrauch das Ziel, der sich ähnlich wie Haßmüller auch mit Verletzungen im Verlauf der Saison herumgeplagt hatte und somit einen mehr als erfolgreiches Comeback feierte. „Es war ein super Lauf, auch wenn ich ein bisschen zu schnell losgelaufen bin,“ kommentierte Stubenrauch nach 35:23 Minuten sein Rennen, „Vor allem an den Wollbacher Fans vorbei zu laufen, wo viele Kinder aus meiner Laufgruppe dabei waren, hat mich angespornt.“ Überraschend auf Rang drei lief für den Mühlfelder Kindergarten Felix Ledermann nach 35:46 Minuten. Er konnte sich nach mehrenen Führungswechseln in der Verfolgergruppe schließlich in der vierten Runde entscheidend absetzen und feierte nach jahrelangen Top-Ten Ergebnissen beim Stadtlauf erstmals den Sprung auf das Podium. „Wenn so ein Wettbewerb schon einmal vor der Haustür ist, muss man natürlich dabei sein. Ich hab gar nicht damit gerechnet so weit vorne zu sein und während dem Rennen dachte ich auch ich wäre Vierter, aber so ist es natürlich richtig cool“, freute sich der Drittplatzierte. „Mit der Band und den vielen Leuten, die einen anfeuern ist es auch toll hier zu laufen.“ Ebenfalls ein ansprechendes Rennen zeigte auf Platz vier der A-Jugendliche Jan Eyring (SV Frankenheim), der in 36:10 Minuten diese Wertung vor Felix Krämer (DJK Mühlbach, 36:48 Minuten) für sich entscheiden konnte.

Im Damenrennen war die Entscheidung mit dem frühen Antritt vom Start weg von Susanne Haßmüller früh gefallen. Die spätere Siegerin konnte es sich sogar noch erlauben, in der letzten Runde ein bisschen das Tempo herauszunehmen und somit die Stimmung noch besser aufzunehmen. „Bei mir lief es super auf der Strecke, in der Stadt durchzulaufen war der Hammer, wenn so viele Leute für dich schreien,“ blickt Haßmüller begeistert zurück. „Ein bisschen schwierig wars allerdings ab der dritten Runde beim Überrunden weil die Läufer teilweise den ganzen Weg genutzt haben und dann oft beim Zurufen wegen Ohrstöpseln nichts gehört haben.“ Ebenso wie ihr Mann wurde die schnelle Ostheimerin auch auf der finalen Zielgeraden noch einmal mit einem gehörigen Applaus begleitet. „Es war wirklich ein toller Abend und dass wir beide ganz vorne waren, war natürlich dann die Krönung“, war sich das schnelle Paar im Ziel einig. Für Susanne Haßmüller stoppte die Uhr nach 9,44 Kilometern nach gerade einmal 38:34 Minuten. Knapp eine Minute später durfte sich die nächste Ostheimerin über eine Podiumsplatzierung freuen. Genau wie im letzten jahr setzte sich die A-Jugendliche Maja Betz gegen die restlichen weiblichen Teilnehmerinnen durch. Rang drei im Gesamteinlauf ging an die schnelle Hollstädterin Sonja Reiher (40:52 Minuten).

Insgesamt zog sich die Begeisterung der Teilnehmer über die tollen Leistungen durch das ganze Teilnehmerfeld, die die Atmosphäre an der Strecke schier aufzusaugen schienen. „Wir waren ganz begeistert von der Stimmung und den Trommlern, das hat so richtig angepeitscht“, zeigte sich bei ihrer Premiere Silvia Bärwolf (Lauftreff Breitungen) euphorisch. Und auch zahlreiche andere Teilnehmer bestärkten die Aussage damit, dass sie die anspruchsvolle Strecke mit Kies, Treppen und Kopfsteinplaster durch die vielen Anfeuerungsrufe gar nicht mehr so wahrgenommen hatten.

Ebenso wie die Siegerinnen und Sieger, die bei der finalen Siegerehrung vor der Marktplatzbühne noch einmal von Klaus Balling, Sparkassen-Direktor Georg Straub und dem stellvertretenden Landrat, Peter Suckfüll, ihre Glückwünsche übermittelt bekamen, wurden auch die schnellsten Firmen des Laufes gekührt. Hier ging der Wanderpokal an das Team von Preh, die in der Besetzung Matthias Kuchmann, Dietmar Schultheis und Andreas Greibl nach 1:55:09 Stunden das Maß aller Dinge waren. Knapp drei Minuten länger waren die Mitarbeiter vom BSH Bad Neustadt unterwegs. Für dieses waren Arno Albert, Albrecht Wilm und Marcel Gruber unterwegs. Platz drei in 2:07:04 Stunden ging in dieser Wertung an die schnellen Läufer der Firma Joop, deren Farben Stefan Knaier, Andreas Kreis und Matthias Radina vertraten. Alle drei durften sich über Gutscheine Bad Neustädter Lokalitäten.

Neben den beiden Veranstaltern bestehend aus der Sparkasse sowie dem VFL-Bad Neustadt, die sich sehr zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf ihres Events zeigten („Vor allem sind wir auch froh, dass alle gesund ins Ziel gekommen sind“) zogen auch die Teilnehmer eine sehr positive Bilanz. Besonders auch die Einführung der zweiten Zeitmessmatte, die den fairen Ablauf des Wettbewerbs nun garantierte, wurde von allen Seiten gelobt. Auch Peter Suckfüll sprach im Zuge der Siegerehrung der Veranstaltung seine Anerkennung für die tolle Organisation der Verantwortlichen aus und bedankte sich im Namen des Landkreises: „Die Veranstaltung hat den Ruf als Gesundheitslandkreis positiv geprägt. Sie vereint sportliche Aktivitäten mit dem besonderen “Wir-Gefühl“ und dem sozialen Engagement. Es lohnt sich hier dabei zu sein und sich für den Wetteinsatz einzusetzen.“

Einzig der Hinweis an die Verantwortlichen, im nächsten Jahr über ein Verbot von Kopfhörern oder Ohrstöpseln im Hauptlauf nachzudenken, wurde von vielen Läufern angemerkt. Gerade in den engen Passagen um die Stadtmauer sorgte dies desöfteren für deutliches Ausbremsen der schnelleren, da die Beteiligten einen heraneilenden Überrunde oft nicht wahrnahmen. „Außerdem verpassen die Leute ja die ganze Stimmung an der Strecke, wenn sie mit Musik laufen,“ wurde mit einem schmunzeln hinzugefügt.

Simona Greier am 19. Juli 2016

 

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