Sonne beim RGC-Auftakt in Höchheim
„Das ist heute eine gelungene Auftaktveranstaltung“, freute sich Horst Friedl, Stadionsprecher und Hauptorganisator des Milzgrundlaufes „seines“ TSV Höchheim, so viele Teilnehmer hatten wir noch nie und die äußeren Bedingungen sind nahezu perfekt“. In der Tat hatten die Läufer im vergangenen Jahr noch mit Schnee und Minusgraden zu kämpfen, diesmal lachte die Sonne vom Himmel und schickte warme Temperaturen. 320 Aktive konnten die Höchheimer bei Start ins Jubiläumsjahr der Rhön-Grabfeld-Cups-Serie (RGC) verzeichnen, seit einem Vierteljahrhundert besteht diese bereits und erfreut sich – nach einer kurzen Durstperiode –allergrößter Beliebtheit.
Den Wettbewerbsanfang in der Grabfeldgemeinde machten die jüngsten Schülerinnen und Schüler, sie hatten eine Strecke von einem Kilometer vor sich. Nachdem einige von ihnen in der letzten Saison noch als Bambini ohne Zeitnahme gelaufen sind, geht es jetzt um Punkte und Platzierungen. Dies merkte man dem einen oder anderen Nachwuchsläufer an, denn auf der Zielgeraden wurde ordentlich gesprintet. Die schnellsten Zeiten liefen hier die beiden Schulz Brüder Rico und Marc-Andree vom SV Herschfeld, bei den gleichaltrigen Mädchen die Mittelstreuerin Felicia Lochner und Lina Johannes vom TSV Münnerstadt. Mehr als doppelt so lang war die Strecke für die älteren Jahrgänge, über die 2,2 Kilometer bewiesen Nils Dernbach (SV Frankenheim) in 7:56 Minuten, Christoph Groß (TSV Mellrichstadt) in 8:22 und der Ostheimer Max Weber in 8:24 Minuten die schnellsten Beine. Die letztjährigen Seriensiegerinnen Antonie Butzert (TSV Irmelshausen) W15 und Karolin Groß (TSV Mellrichstadt) W16 blieben mit 9:18 und 9:47 Minuten unter der zehn-Minuten-Marke.
40 kleine Füße machten sich danach auf zu ihrer 400 Meter Runde und bewältigten diese – auch dank der lautstarken Anfeuerung der gesamten Familie – ausgezeichnet, steht bei ihnen doch der Spaß an Bewegung an oberster Stelle.
Im Anschluss wurden die Jugend- und Hobbyläufer auf die vier-Kilometer-Strecke geschickt.Einen Start-Ziel-Sieg sicherte sich der Hausener Julian Trabert in starken 15:33 Minuten vor Tim Scholtysek (PSV Meiningen), der zwei Sekunden nach ihm einlief. Mit Abstand schnellste Frau über diese Distanz kam Antje Weber (SC Ostheim) ins Ziel. Ihnen schloss sich auch ein großes Feld der Walker und Wanderer an, sie genossen sichtlich das Frühlingserwachen.
Als sportlicher Höhepunkt der Veranstaltung zog der Hauptlauf der 143 Frauen und Männer alle Blicke auf sich. Der Anteil der weiblichen Starterinnen ist mit 51 in Höchheim außerordentlich hoch, „stehen doch „nur“ 7,7 Kilometer auf dem Programm – so zum Einstieg in die Saison perfekt,“ lautete der allgemeine Tenor. In sehr flotten 30:38 Minuten- und mit einem beschlossenen Nicht-Angriffs-Pakt- erreichten Ellen Enders (SV Frankenheim) und Susanne Haßmüller (SC Ostheim) gemeinsam das Höchheimer Sportgelände, Rang drei sprang für Anna-Lena Klee heraus. Ein Großteil der Läuferinnen kam noch vor den ersten Männern das Ziel und konnte somit die ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuschauer erhaschen. Elf Kilometer waren zu bewältigen und gleich von Beginn an hatte sich mit Rhys Bishop, dessen Ostheimer Teamkollegen Tino Haßmüller und dem Rannunger Markus Veth ein Spitzentrio gebildet. Bei der zweiten Schleife, die gelaufen werden musste, setzte sich der junge Neuseeländer ab und gab diesen Vorsprung nicht mehr aus der Hand. „Ich empfand den Lauf und die Temperaturen heute sehr anstrengend“ meinte der 24-Jährige, der erst seit kurzem von seinem fast fünfwöchigen Heimaturlaub wieder in Deutschland zurück ist. Umso mehr freute er sich über seinen Gesamtsieg. Als Vorbereitung für den insgesamt 116. Marathon seiner Läuferkarriere sah Michael Müller vom nahegelegen HSV Birnfeld den Milzgrundlauf. „Morgen früh nehme ich am Obermain-Marathon in Bad Staffelstein teil“, so der „laufverrückte“ 55-Jährige schmunzelnd.
Nach dem recht flachen Höchheimer Lauf dürfen sich die Bergspezialisten auf das kommende Wochenende freuen, beim Grenzlandlauf in Mühlfeld sind einige Höhenmeter zu bewältigen.
Text und Fotos (s. Fotogalerie): Michaela Greier