RGC Unterelsbach: Corona-Edition des Saueichelaufs ein voller Erfolg!
„Das ist der Hammer – nie im Leben hätte ich eine solche Resonanz erwartet“ so äußerte sich Ralf Maisch vom TSV Unterelsbach nach seinem „etwas anderen Lauf zur Saueiche“ am vergangenen Wochenende. Er durfte sich über 276 Aktive innerhalb von drei Tagen – die die Hobby- oder Hauptlaufstrecke in seinem Heimatort absolvierten – freuen. Im Normalfall – also vor Corona – ist diese Veranstaltung seit 25 Jahren fest im Kalender der Rhön-Grabfeld-Cup-Serie (RGC) integriert. Bislang konnte noch keiner dieser Laufwettbewerbe unter den gewohnten Bedingungen stattfinden, doch die große Lauffamilie der Region meldet an den jeweiligen angesetzten Terminen ihre absolvierten Teilnahmen und Kilometer an das Organisationsteam.
Ralf Maisch lud aber alle Sportler direkt nach Unterelsbach ein und seinem Aufruf waren nicht nur die eifrigen RGC Läufer gefolgt, sondern zu seiner großen Freude 101 Einheimische aller Altersklassen. „Viele möchten einfach keinen Wettkampfdruck, laufen lieber ohne Zeitmessung und nicht im Pulk“ so der Organisator. „Außerdem konnten die sonst benötigten zahlreichen Helfer diesmal aktiv teilnehmen, sie haben die Gelegenheit an diesem Wochenende ausgiebig und mehrfach genutzt“ lachte er. Bereits bis zum Freitagabend hatten schon zahlreiche Läufer der RGC Serie den Weg in das kleine Rhöndorf gefunden, was aber nicht an dem in der Ausschreibung versprochene Give-Away lag – Für die ersten 200 Läufer gab es nämlich eine limitierte Corona Auflage eines Multifunktionstuches.
Klaus Greier vom TSV Hollstadt war bereits gegen 12 Uhr an der Startlinie und plante scherzhaft „den Gesamtsieg in diesem Jahr“. „Aufgrund meines schlechten Zeitmanagements am Vormittag musste ich meinem Lauffreund Mike Hasenpusch aus Brendlorenzen den inoffiziellen Sieg überlassen, denn er war noch früher da“ scherzte er
Wehmut schwang allerdings auch bei ihm mit, da er unweigerlich an Emil Quaisser gedacht habe, der 25 Jahre lang den Lauf organisiert und geprägt habe. „Er würde sich sicherlich darüber freuen zu sehen, dass sein Lauf weiterhin in guten Händen ist.“
Der Großteil der Sportler war bestens auf die heißen Temperaturen eingestellt und hatte ausreichend Wasser im Gepäck. Dies konnte der Veranstalter aus hygienischen Gründen nicht zur Verfügung stellen, aber alle fanden prima markierte Strecken vor. „Bei diesem herrlichen Sommerwetter haben wir die Runde mit toller Aussicht einfach nur genossen“ befand die mehrköpfige Läuferinnengruppe aus Wollbach übereinstimmend. „Im Wettkampf nimmt man das leider oft nicht wahr, ist einfach zu sehr auf die Zeit fokussiert“. Viele Teilnehmer machten einen kurzen Abstecher zur „Saueiche“, die nur wenige Schritte von der Laufstrecke entfernt liegt.
Neben allen RGC Vereinen konnte Hauptorganisator Ralf Maisch, der von Freitagmittag bis Sonntagabend fast durchgehend auf seinem „Zählposten“ zu finden war – zahlreiche unbekannte Gesichter begrüßen. „Eine Fußballertruppe aus Hohenroth übte ihre Lauftrainingseinheit bei uns aus, sogar Freizeitsportler aus Hammelburg und Poppenhausen fühlten sich über die sozialen Medien angelockt“. Daher plane man im nächsten Jahr neben dem Wettkampftag noch einen zusätzlichen Lauftag ohne Zeitmessung.
Für den passionierten Fußballfan des Clubs FC St. Pauli hatte das heimische Laufwochenende noch einen zusätzlichen Hintergrund. „Die Verantwortlichen des Hamburger Vereins richten jedes Jahr einen „Lauf gegen Rechts“. Da habe ich mit meiner Familie schon öfter teilgenommen“. Da auch diese Veranstaltung heuer nicht im gewohnten Umfang durchgeführt wird, konnten alle, die die Initiative unterstützen, im ganzen Monat Juni ihre Kilometer absolvieren und somit einen Geldbeitrag spenden.
Text: Michaela Greier