» Bericht vom RGC-Wochenende rund um die Saueiche

Bericht vom RGC-Wochenende rund um die Saueiche

Bereits zum 27. Mal wurde der traditionelle Saueichelauf vom TSV Unterelsbach ausgerichtet. Auch in diesem Jahr bedingte die Corona-Pandemie eine andere, aber nicht minder attraktive Form des Laufs im Rahmen des Rhön-Grabfeld-Cups (RGC). Da Wettkämpfe nach wie vor nicht möglich sind, wurden wieder drei Tage mit sehr großzügigen Zeitfenstern zum Laufen, Walken, Spazierengehen angeboten.

Wer sich wundert, die mehrere hundert Jahre alte Saueiche, nach der der Lauf benannt ist, auf der Strecke nicht gesehen zu haben: Sie liegt etwas abseits der Strecke. Da es auch dieses Jahr nicht um schnelle Zeiten ging, konnte man den kleinen Abstecher in den Wald machen und sich das beeindruckende Naturdenkmal anschauen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ließ der Schweinehirt dort seine Schweine die Eicheln für besonders gutes Fleisch fressen. Die Eiche brannte mehrfach, das entstandene Loch diente als Unterschlupf und wurde später wegen weiterer Brandgefahr zugemauert.

Die beiden wunderschönen Strecken des „Hauptlaufs original“ über zehn Kilometer und des Hobbylaufs über fünf Kilometer wurden eifrig genutzt. Am Abend des Sonntags stand fest: 430 Starter haben teilgenommen. Ralf Maisch, gemeinsam mit seiner Frau Katrin federführend bei dem Lauf, war hocherfreut. Insbesondere deshalb, weil ganz viele Familien gemeinsam und sogar mit kleinen Kindern da waren. „Obwohl es wieder sehr heiß war, am Freitag und Samstag hatten wir über 30 Grad, hat es keine Minute gegeben, in der keiner auf der Strecke war. Gefühlt war der ganze Ort da.“ Als erste Starterin konnte sich Bianca Hippeli, Interimsvorsitzende des TSV Unterelsbach, am Freitag ihr Schlauchtuch der „2nd-Corona-Edition“ im Ziel abholen. Ralf Maisch hatte extra 200 Tücher nachbestellt, da die Erfahrung aus den diesjährigen Rhön-Grabfeld-Cup-Läufen gezeigt hatte, dass deutlich mehr Starter zu den Veranstaltungen im Corona-Modus kommen.

Auf die Frage, wie es denn zu organisieren sei, dass praktisch ab den frühen Morgen- bis in die Abendstunden die Laufausrichter vor Ort sein können, antwortete Katrin Maisch: „Das machen wir gern. Wir wohnen direkt am Start, können die ganze Zeit über hier sein. Zwischendrin kann ich auch schnell mal einen Kuchen backen. Wir haben endlich genug Zeit, unsere Lauffreunde zu sehen und vor allem zu sprechen. Das ging in den Jahren, als wir hier mehr mit der Anmeldung, Zeitnahme, Vorbereitung der Siegerehrung usw. im Büro zu tun hatten, leider etwas unter.“

Begeistert erzählte sie von einer Familie, die schon am Freitag da war. Die Besonderheit: Die Mutter hatte eigentlich am Mittwoch ihren Entbindungstermin für ihr drittes Kind. Gemeinsam mit dem Familienhund haben sie die Fünf-Kilometer-Strecke bewältigt. „Wenn das Kind auf der Strecke geboren worden wäre, hätte es natürlich auch ein Tuch bekommen“, lacht Katrin Maisch.

Fotos und Text: Dr. Angela Bleichner

Jan Gensler am 24. Juni 2021