Lauf in die Rhöner Berge: „Rund um die Osterburg“
Das gute Gefühl und die Begeisterung für die Corona konforme Art der Laufveranstaltungen in der Serie des Rhön-Grabfeld-Cups (RGC) setzt sich auch in Bischofsheim fort. Gunnar Schatz, Hauptorganisator des „Osterburglaufes“ in seinem Heimatort, fand nur lobende Worte für seinen Wettbewerb, der an zwei Tagen des vergangenen Wochenendes abgehalten wurde. „Viele Familien haben mit ihren kleinen Kindern die kleine oder gar die große Runde absolviert“ berichtet Schatz. Das momentane Format komme vor allem bei den Neueinsteigern gut an, die im „Normalfall“ den Wettkampfdruck und die mitlaufende Uhr als unangenehm empfinden würden.
Neu – beziehungsweise – wieder im „Laufgeschäft“ ist die Rödelmaierin Christin Schmitt, sie war unter ihrem Mädchennamen Trägner eine ausgezeichnete Leichtathletin des TSV Münnerstadt. Zahlreiche Meisterschaften und Titel im Einzel und Mehrkampf hat sie errungen, die Mittelstrecken von 800 und 1500 waren ihre Paradedisziplinen. Später folgten dann lange Strecken und Halbmarathons mit Rhöner Frauenteam. Danach wurden die Laufschuhe gegen Fußballschuhe eingetauscht und während der Ausbildung leidenschaftlich bei einem Würzburger Verein gekickt. Mittlerweile ist Christin dreifache Mutter und hat nach fünfzehn Jahren Wettkampfabstinenz das Laufen wiederentdeckt. „Es ist einfach toll, nach so langer Zeit kommt man zurück und ist sofort mittendrin in der großen Lauffamilie dieser Serie“ bemerkt die Heilpraktikerin begeistert. „Zum Einstieg ist der jetzige Modus perfekt, aber für die Zukunft hätte ich schon auch wieder Lust auf ein „echtes“ Rennen“ fügt sie mit Augenzwinkern hinzu. In dieser Saison hat die 35-Jährige mit ihrem Ehemann Sebastian und den drei Kids Max, Jule und Leni nun schon alle RGC Läufe bestritten. Man entscheide als Familie immer spontan, ob die große oder die kleine Runde gelaufen wird. „Vor allem Jule scheint den sportlichen Ehrgeiz und das Talent von uns beiden abbekommen zu haben und freut sich richtig auf die neuen Strecken“. Dennoch wollen die beiden Elternteile ihre Kinder nicht überfordern, „der Spaß und die Freude an der Bewegung muss immer im Vordergrund stehen“.
Dies hatten nahezu alle Läufer, sie genossen bei sommerlich heißen Temperaturen die Blütenpracht am Wegesrand, die Rhönlandschaft und die fantastische Aussicht. „Wir waren noch nie an der Osterburg, obwohl wir aus der Region stammen“ gab eine Gruppe Frauen unumwunden zu. „Deshalb haben wir die Route kurz verlassen und sind extra hoch zur Ruine – dafür hätte man aber ja im Wettkampf keinen Blick“. „Stehenbleiben, innehalten und genießen“ – „dafür nehmen sich die meisten der Aktiven tatsächlich Zeit, nun da es nicht um Platzierungen und persönliche Rekorde geht“ weiß Gunnar Schatz. Da auf der 9,6 Kilometerlangen und mit 300 Höhenmetern zu absolvierenden, anspruchsvollen Hauptlaufrunde keine Trinkmöglichkeit gegeben werden konnte, nutzten einige Teilnehmer den St. Hubertusbrunnen für ein erfrischendes Arm-Bad. Gegen Ende der Hauptlaufrunde kam man an einer Wiese mit Eseln vorbei, die sich zutraulich von den Läufern streicheln ließen.
Im Ziel gab es – zur Freude aller – Kaffee und selbstgebackene Kuchen, sowie Erfrischungsgetränke, „das kam ebenso toll an, wie die Corona-Edition eines Schlauchtuches“ so Gunnar Schatz. Insgesamt waren über 230 Teilnehmer aller Altersklassen am Start .
Text und Fotos: Michaela Greier