» „fast wie früher“ – Bericht zum RGC-Lauf in Frankenheim

„fast wie früher“ – Bericht zum RGC-Lauf in Frankenheim

„Nahezu wie in alten Zeiten“ so dürfte das Fazit des SV Frankenheim und vieler Aktiven am Sonntag lauten, nach zwei Jahren Pandemie gab es in der beliebten Serie des Rhön-Grabfeld-Cups (RGC) wieder einen Lauf mit Zeitmessung. Das Wetter tat sein Übriges zu einer gelungenen Veranstaltung, Sonne, Wolken und angenehme Temperaturen boten beste Laufbedingungen in der kleinen Rhöngemeinde.

„Das Beste am heutigen Lauf ist, dass wir uns alle endlich wieder an einem einzigen Wettkampftermin sehen können“ meinten die Sportlerinnen und Sportler aus den RGC Vereinen übereinstimmend. Während Corona musste man die RGC-Läufe auf mehrere Tage verteilen, daher blieb es meist dem Zufall überlassen, ob man sich an den einzelnen Veranstaltungsorten sah.

Buntes Treiben herrschte auf dem Sportgelände, die leicht gespannte Aufregung und fröhliche Stimmung vor dem Crosslauf schlossen sich aber gegenseitig nicht aus. Die Aktivierung der seit zwei Jahren ungenutzten Transponder für die Zeitmessung sorgte zwar zunächst für eine kleine Verzögerung der Starts, was die Teilnehmer aber gerne für lang vermisste Gespräche nutzten. Zuerst wurde eine Gruppe von Wanderern auf die Strecke geschickt. Wenig später fiel der Startschuss für den Hauptlauf über zwei knackige Runden, mehr als 80 Frauen und Männer hatten sich angemeldet. Lokalmatador Marcus Enders bewies, dass er jeden Meter Boden seiner Heimatstrecke am besten kennt und sorgte auf schnellen Beinen für einen Start-Ziel-Sieg. Für die anspruchsvolle acht Kilometerstrecke benötigte er nur 30:12 Minuten. Danach erreichte Jochen Zehfuß vom benachbarten TSV Bischofsheim wieder den Sportplatz, als Dritter vervollständigte Benedikt Beck (TeamHochRhönTrail) Sekunden später das Podest. Bei den Frauen siegte Anna-Lena Klee vom SC Ostheim und verriet schmunzelnd: „Beim Triathlon letzte Woche habe ich allerdings festgestellt, dass Laufen derzeit meine schwächste Disziplin ist“. Ihr folgten mit knappem Rückstand Teamkollegin Susanne Haßmüller im Gleichschritt mit der Herschfelderin Katrin Bock. Gemeinsam meisterten auch die beiden Hollstädterinnen Tanja Dietrich und Manuela Greier den Hauptlauf. Letztere wunderte sich über ihre lockeren Beine beim schweren Anstieg: „Das Eierlikörchen am Vorabend hat wohl nicht geschadet“, lachte sie hinterher. Nach mehr als 15 Jahren Pause ging das Brüderpaar Andreas und Michael Greibel wieder einmal im Heimatort Frankenheim an den Start. In Kinder- und Jugendzeiten immer auf den Podesten der RGC Serie vertreten zeigten sie, dass sie auch jetzt noch schnelle Zeiten laufen können.

Beim „Höhepunkt der Veranstaltung- nämlich dem Bambini-Lauf“, wie Stadionsprecher Christian Enders betonte, standen 30 aufgeregte kleine Nachwuchsläufer an der Startlinie. Für viele Kinder der erste Wettkampf überhaupt. Sie konnten kaum den Startschuss abwarten und sprinteten gleich die erste Rampe hoch. Am Ende wurde um jeden Platz gefightet und dennoch stand der Spaß für die Allerkleinsten im Vordergrund, was an den lachenden Gesichtern auszumachen war.

Der Jugend- und Hobbylauf wurde gemeinsam mit den Walkern gestartet, erfreulicherweise gab es auch hier ein großes Teilnehmerfeld. Souverän siegte hier der Ostheimer Christoph Groß in schnellen 15:04 auf vier Kilometern, Regina Reder vom einheimischen SV war schnellste Frau in diesem Feld. Gut besetzt waren auch die Schülerläufe, „was beweist, dass sich Kinder im Wettkampf einfach messen wollen“, so die verantwortlichen Übungsleiterinnen Katrin und Verena Metz, die an jedem Mittwoch bis zu 25 Kinder betreuen. Kurz vor dem Rennen sorgten die beiden für ein aufwändiges Aufwärmprogramm. Ein Großvater einer Läuferin zeigte sich beim Zusehen leicht besorgt: „Die sind doch schon platt, noch bevor es losgeht“. Seine Befürchtungen waren aber völlig unbegründet, denn der Nachwuchs startete mit einem flotten Tempo. Am Ende zeigten viele der Mädchen und Jungen noch vor den Augen der Familien ihre kürzlich erworbenen Sprintfähigkeiten.

Viel Lob gab es nach Abschluss der Wettbewerbe für das neue Team des SV Frankenheim. Die gute Versorgung der Läufer mit Bananen und Äpfel im Ziel, sowie die vielen Zuschauer vor Ort fanden großen Anklang.

Text und Bilder (siehe Bildergalerie): Michaela Greier

Jan Gensler am 24. Mai 2022