Toller Abschluss beim RGC in Hollstadt
Gnädig zeigte sich am Sonntagmorgen der Wettergott mit den Teilnehmern der letzten Punkteveranstaltung des diesjährigen Rhön-Grabfeld-Cups. Angenehmes Herbstwetter ohne Regen gab es zur 16. Auflage des Hollstädter Herbstlaufes.
Dabei galt der erste Startschuss des Tages allerdings nicht einmal den Läufern, sondern den seit einigen Jahren startenden Mountainbikern, die eine Strecke zwischen zwölf und 15 Kilometern zu bewältigen hatten. Durch Regenschauer an den beiden Vortagen war ein kleiner Schwierigkeitsfaktor hinsichtlich der Rutschgefahr hinzugekommen, die allerdings alle Teilnehmer ohne Verletzungen meisterten. Durch die Absage von Vorjahressieger Sören Seidel war in diesem Jahr der Weg frei für Jens Schuhmann (Bike-World-Brand), der nach 38:25 Minuten knapp den Sieg vor Teamkollege Philipp Bürkner einfahren konnte. Insgesamt waren acht Fahrer auf die Strecke gestartet, wovon alle jenseits deutlich unter einer Stunde Fahrzeit im Ziel zurück waren.
Somit waren auch alle im Ziel, als das große Feld der Hauptläufer inklusive der Jugend- und Hobbyläufer sowie Walker und Wanderer auf ihre jeweiligen Strecken geschickt wurden. Die schnellsten zurück nach 5,6 absolvierten Kilometern waren die Aktiven des Hobbylaufes. Hier setzte Walter Zelger (TSV Neuötting) in 23:25 Minuten die Laufbestzeit, welche bei den weiblichen Teilnehmern Elisabeth Hauck (TSV Hausen/Rhön; 23:44 Minuten) innehatte. Die Jugendwertungen entschieden derweils Ramona Geis (SC Ostheim/ WJB) und Regina Reder (SV Frankenheim/WJA) für sich, während bei den männlichen Startern Lars Dernbach (SV Frankenheim/MJB) und Niclas Schöppach (Grabfeld Runners/MJA) die Nase vorn hatten.
Weniger als 15 Minuten später war bereits die erste Frau des Hauptlaufes nach knapp 9,2 Kilometern zurück auf dem TSV-Gelände. Im letzten Jahr noch kurz vor dem Ziel zu früh abgebogen, ließ sich die Ostheimerin Susanne Haßmüller heuer nicht beirren. 37:32 Minuten waren damit die überragende Zeit des Tages für die Gesamtsiegerin der Serie 2016. Spannender war der Rennverlauf der folgenden Frauen, die während der gesamten Strecke Sichtkontakt hatten. „Ich habe bei der Wendepunktschleife einmal geschaut, wer als nächstes kommt und war dann doch überrascht, wie sehr sich das Feld noch einmal gedreht hat auf den letzten Kilometern“, bestätigte auch Siegerin Haßmüller. Auf Platz zwei lief Lokalmatadorin Tanja Dietrich nach vorne, die sich vor allem auf der zweiten Rennhälfte stark präsentierte. Ihre Zeit stoppte nach 38:53 Minuten. „Beim Herbstlauf macht es schon viel Spaß, wenn die anderen Läufer/innen dir entgegen kommen und man sich gegenseitig anfeuert. Ich finde es sowieso total super, dass in der letzten Zeit so viele Frauen beim Hauptlauf dazu gekommen sind und sich auch nicht von schwierigeren Strecken haben abschrecken lassen. Denn am Ende ist doch die Zeit nicht das wichtigste, alle sind die gleiche Entfernung gelaufen mit dem gleichen Ziel – nämlich was für sich zu tun und Spaß zu haben“, fügte die Dietrich am Ende der Veranstaltung an. Ebenfalls auf den letzten beiden Kilometern drehte Teamkollegin Sonja Reiher (39:06) noch einmal auf und überholte die bis dato Drittplatzierte Anna-Lena Klee. Mitten in die Gruppe der schnellen Frauen mischte sich auch ein schneller Senior, der aufgrund der Altersklassenregelung ebenfalls die verkürzte Hauptlaufrunde laufen durfte. Martin Amtmann (TSV Bad Kissingen), sorgte nach langer Verletzungspause in 38:56 Minuten für die mit Abstand schnellste Seniorenzeit.
Spannend, wenn gleich nicht unter den gleichen Voraussetzungen war auch die Wertung der männlichen Starter im Hauptlauf, für die es 12800 Meter zu bewältigen gab. Diese Runde war im Vergleich zu den Damen zudem mit einigen Höhenmetern gespickt, die so manch einen Starter zum Fluchen brachten. Nach knapp vier Kilometern hatten sich mit Wolfgang Müller (SC Ostheim) und Marcus Enders (SV Frankenheim) zwei der Favoriten nach vorne abgesetzt. Ihnen folgten mit knappen Abstand Markus Veth (TSV Rannungen) sowie Tino Haßmüller (SC Ostheim). Dabei schienen die Führenden derart vertieft in ihren Lauf, dass sie trotz eigentlicher Streckenkenntnisse die falsche Route einschlugen. Zwar wurde Müller unterwegs bereits etwas stutzig, schloss aber zunächst auf eine leicht geänderte Streckenführung. Erst als die ersten Hauptläufer dem schnellen Quartett bereits entgegen liefen, brachen größere Zweifel an der Richtigkeit der gewählten Strecke auf. Zwei bis drei Läufer ließen die vier noch vorbeiziehen, danach drehten sie ebenfalls um und waren fortan in der Verfolgergruppe. „Das war ein bisschen eine Umstellung, weil man auf einmal wieder Überholen musste, um nach vorne zu kommen“, resümierte Müller die kleine Extratour. Diese schien vor allem dem bis dato auf Podiumskurs liegenden Marcus Enders den Zahn gezogen zu haben, musste dieser durch die unfreiwillige Wende einige gewonnene Meter gegenüber den Mitstreitern einbüßen. Das verbliebene Trio kämpfte sich letztendlich noch einmal vor an die gesamte Männerspitze und lief trotz knapp 600 Metern mehr in exakt der Reihenfolge der diesjährigen Gesamtwertung ein. Wolfgang Müller vor Markus Veth und seinem Ostheimer Teamkollegen Tino Haßmüller lautete das finale Endergebnis. Im Ziel konnten dennoch alle inklusive den beiden Frankenheimern Marcus Enders und dem gemeinsam einlaufenden Holger Trump über das Verlaufen schmunzeln. „Man kann es ja sowieso nicht ändern, also muss man das Beste drauß machen“, war sich vor allem das Siegertrio einig.
Ein Highlight aus Schülersicht gab es dann noch zum Abschluss der Veranstaltung im Verfolgungsrennen, das im letzten Jahr bereits seine Premiere feierte. Organisator und Moderator Dietmar Werner schickte zunächst die jüngeren Schüler auf die 1500 Meter lange Strecke, die in der Ortsmitte begonnen wurde. Eine Minute eröffneten die älteren Jahrgänge die Verfolgung und mischten sich kurze Zeit später unter die „entflohenen“ Kids. Die schnellsten, wozu der Frankenheimer Nils Dernbach (5:37 Minuten) sowie Christoph Groß (TSV Mellrichstadt; 5:44) zählten, waren allerdings zu diesem Zeitpunkt schon weit enteilt. Vier Mal stand auch zur Freude des Veranstalters ein Eigengewächs des Vereins auf dem Podium, im Falle von Sophie Reiher (WU10) und Linda Albert (WU12) sogar ganz oben. Insgesamt zeigten sich wie im Vorjahr Schüler und Eltern von der Idee begeistert. Wettkampfluft schnuppern konnten in Hollstadt auch 23 Bambinis, von denen sich einige im nächsten Jahr auch im Verfolgungsrennen wiederfinden können.
Zwar ist die Punktejagd im diesjährigen RGC beendet, dennoch stehen noch zwei weitere Stationen für die T-Shirt-Wertung auf dem Programm. Am 15.10 geht es in Ostheim mit dem Genusslauf weiter, der abseits von Zeiten und Platzierungen vor allem zum gemeinsamen Bewegen animieren soll. Zudem wird der Erlös der Veranstaltung für einen guten Zweck gespendet. Infos gibt es unter www.llz-rhoengrabfeld.de sowie bei Mario Hohmann unter folgender Email: mario.hohmann@freenet.de.